Mit dem „Bezavta“ (Deutsch: Miteinander) Programm sollen in einem zweitägigen Workshop
Demokratie- und Entscheidungsfindungsprozesse mitsamt ihrer
Chancen und Schwierigkeiten erlebbar gemacht werden. Das Programm wurde im Jahr 1988 in Israel
im Rahmen von Friedensbewegungen entwickelt, um Toleranz, Menschenrechts- und Demokratieerziehung zu fördern. Der Workshop fand während der Zeit der Internationalen Wochen gegen Rassismus
(20.03.-02.04.2023) statt für Schüler*innen einer siebten Klasse. Es wurden Möglichkeiten aufgezeigt,
was man als Schüler in alltäglichen Konfliktsituationen tun kann, um diskriminierendes Verhalten
entgegenzutreten. Die gemeinsame Suche nach Lösungsoptionen und Reflektion über demokratische
Werte wie Freiheit und Gleichheit hat viele Schüler zur Selbstreflektion motiviert. Bei den Fachkräften bzw. der Leitung des Workshops handelte es sich um zwei ausgebildete „bezavta“ Trainer, von denen einer ein Lehramtsstudium absolviert hat und der aktuell an der JustusLiebig-Universität in Gießen am Institut für Politikwissenschaft tätig ist.
Eine sehr aktive Teilnahme der Schüler*innen während der zwei Tage sowie viele Nachfragen
während und nach dem Workshop lassen darauf schließen, dass die dort behandelten Themen sehr
den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schülern entsprochen hat.

Die Lehrkraft der siebten Klasse kam auf die Schulsozialarbeit zu, mit dem Wunsch, Projekttagen in
der eigenen Klasse durchzuführen, da sich hier regelmäßig größere Konflikte zwischen Schüler*innen auftreten. Durch den gewählten Zugang über demokratische Grundwerte (inklusive deren Implikationen für
Entscheidungsprozesse) soll es für die Schülerinnen möglich werden, eigene alternative Lösungen für Konflikte (ggf. mit Bezug zu diskriminierendem Verhalten) zu entwickeln. Insbesondere der Umgang mit anderen Meinungen und die Differenzierung zu Bedürfnissen inklusive der demokratischen Verhandlung dessen wurden im Workshop durch abwechslungsreiche (spielerischgruppendynamische) Übungen und deren gemeinsame Reflexion eingeübt mit dem Ziel, ein demokratischeres Miteinander zu erreichen. Der Workshop bediente sich dabei der Methode des ADAM Instituts for Democracy and Peace in Jerusalem, in Deutschland auch unter ‚betzavta’ bekannt. Dabei werden auf Basis von Erfahrungsorientierten Aktivitäten Themen wie Freiheit, Gleichheit, Herrschaft, Privilegien bearbeitet indem die Schülerinnen durch eine besondere Art der Gesprächsmoderation zur Selbstreflexion des eigenen Handelns angeregt. Die Finanzierung und Förderung wurde von „DEMOKRATIE LEBEN“ sichergestellt.